Eine neue Studie der dt. Akademischen Gesellschaft für Unternehmensführung & Kommunikation hat fünf Trends für 2022 identifiziert, die den Erfolg der Unternehmenskommunikation unterstützen oder bedrohen.
Die Corona-Pandemie hat Veränderungen in fast allen Bereichen der Gesellschaft bewirkt. Daraus ergeben sich sowohl Chancen als auch Gefahren für die Unternehmenskommunikation. Doch wie differenziert man zwischen dem Wichtigen und Unwichtigen?
Das wissenschaftliche Forschungsteam hat für den Communications Trend Radar 2022 mehr als einhundert Beiträge und Publikationen aus Wissenschaft und Praxis analysiert und folgende fünf Trends herausgearbeitet:
Language Awareness: Die Vielfalt der Sprache schätzen lernen
Aktuell werden intensive und kontroverse Debatten zu korrekter Sprache geführt. Kommunikationsverantwortliche müssen sich fragen, wie sich ihre Organisation positionieren sollte. Um Entscheidungen nicht einfach aus dem Bauch heraus oder aufgrund emotional geführter Debatten zu treffen, sind Monitoring und Listening essentiell. Letztendlich muss die Haltung einer Organisation authentisch sein und breite Unterstützung genießen.
Closed Communication: Der Rückzug ins Private
Die Corona-Pandemie hat einen Trend enorm beschleunigt: den Rückzug von Menschen ins Private. Diese Entwicklung wird vor allem bei der Mediennutzung sichtbar. Immer mehr Menschen tauschen sich in privaten, verschlüsselten Chat-Gruppen wie auf Telegram aus. Zeitgleich entstehen adurch neue Möglichkeiten: Um in geschlossenen Gruppen gehört und akzeptiert zu werden, könnten vielstimmige, polyphone Kommunikationsstrategien genutzt werden.
Gigification: Kommunikationsaufgaben als Gigs ausgliedern
Gigification beschreibt das Aufteilen von Projekten in kleine, unabhängige Jobs (Gigs), die über digitale Plattformen vermittelt werden. Die Wissenschaft spricht auch von einer Gig- oder Plattform-Ökonomie. Plattformen wie Fiverr oder Kaggle boomen und bieten auf einen Click Übersetzungsarbeiten, Grafikerstellungen
oder Datenanalysen an. Für Unternehmen ist es durchaus attraktiv, Aufgaben als Gigs auszugliedern, da Gig-Worker schnell über die diversen Plattformen zu finden und zu buchen sind. Entsprechende Rating-Systeme vermitteln Transparenz. Das spart Transaktionskosten und erhöht die Flexibilität. Zudem können Gig-Worker in Zeiten von Fachkräftemangel auch Expertenaufgaben übernehmen, für die keine Expertise im eigenen Unternehmen vorhanden ist.
Synthetic Media: Ein neues Zeitalter in der Content-Produktion
Synthetische Medien sind Inhalte, die teilweise oder komplett von Computern generiert werden. Dies wird durch die wachsende Menge digitaler Daten sowie neuer Ansätze, beispielsweise im Bereich der künstlichen Intelligenz ermöglicht. Computergenerierte Inhalte können Produktionszeiten und -kosten für Video- oder Audio-Formate deutlich reduzieren – ein wichtiges Argument für Kommunikationsabteilungen. Weiters können neue Formate erprobt werden. Virtuelle Influencer, Deepfakes oder Robo-Journalismus sind etwa Möglichkeiten. Die Nachteile sind, dass sich mittels der Deepfake-Technologie Falschinformationen erstellen lassen, die der Reputation eines Unternehmens schaden oder für Cyberangriffe genutzt werden können. Oft sind diese Manipulationen selbst für das geschulte Auge nicht zu erkennen. Kommunikationsverantwortliche müssen für diese neuen Risiken sensibilisiert sein.
Cybersecurity: Gefahrenabwehr im Netz
Cyberkriminalität hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Dazu hat auch der Anstieg von Homeoffice beigetragen, denn Mitarbeitende nutzen verstärkt eigene Software-Lösungen, die leichter angegriffen werden können. Häufig nehmen Cyberangriffe die Angestellten eines Unternehmens ins Visier, um sich Zugang zu den Informationssystemen eines Unternehmens zu verschaffen. Betroffene Unternehmen erleiden nicht nur finanzielle Einbußen, sondern auch
Reputationsschäden, einen Vertrauensverlust bis hin zur Handlungs- bzw. Kommunikationsunfähigkeit. Kommunikationsabteilungen sollten daher
gezielt die eigene Kommunikationsinfrastruktur analysieren und Schwachstellen verhindern.
Download
Im Communications Trend Radar Report werden die Trends ausführlich vorgestellt und ihre Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation diskutiert. Hier können Sie den Bericht downloaden: https://bit.ly/CommTrendRadar2022
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