Am 11. Juni fand der HORIZONT MarTech Day mit Unterstützung von »OBSERVER« statt. Alle, die in der Marketing- und Werbewelt tätig sind, konnten sich über die neuesten Entwicklungen und Trends in der Marketingtechnologie informieren.
Fotos: HORIZONT/Johannes Brunnbauer
Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf Forschung, Expertisen und Best Practice. Die Speaker:innen boten dabei einen relevanten Informationsvorsprung durch Top-Expertise und exklusive Insights im Bereich Marketing Technology.
Bei der Eröffnung machte HORIZONT-Chefredakteur Jürgen Hofer auf die Bedeutung dieses Bereichs aufmerksam, da mehr als 75 Prozent der marketing Leaders bereits Marketingtechnologien verwenden. Auch budgetär nimmt MarTech einen immer wichtigeren Teil der Marketing-Budgets ein. Aktuell liegt er bei rund 20 Prozent. In fünf Jahren soll er bereits bei über 30 Prozent liegen.
Dominierendes Thema war – wie bei fast allen Branchentreffs aktuell – die Künstliche Intelligenz. Erst sieben Prozent der Unternehmen nutzen generative KI bei ihren Marketingaktivitäten. Aber:
Die Hälfte der CMOs teste und evaluiert. Wir sehen, dass es im Markt eine gewisse Ungewissheit und Aufholbedarf gibt,
so Jürgen Hofer.
Michael Katzlberger, CEO von 3LIOT.AI, stellte die These auf, dass die KI bald schlauer als der Mensch sein wird und uns als kreativstes Wesen ablösen wird. Er stützte seine Meinung auf eine Studie von McKinsey, die das wirtschaftliche, globale Potenzial von KI zwischen 2,6 und 4,6 Billionen US-Dollar beziffert. In Österreich werde dem Thema jedoch noch zu wenig Beachtung geschenkt, hier sei der Regierung angeraten, mehr zu unternehmen und es auch zu einem zentralen Wahlkampfthema zu machen.
Die Allgemeinbildung erlebe ein Comeback auf dem Arbeitsmarkt, da die Fähigkeit, KIs durch „Prompting“ zu steuern, immer wichtiger wird. Die Einsatzmöglichkeiten in der Kreativbranche sind vielfältig: von Produktdesign und Architektur bis hin zu Mode und virtuellen Influencern. Sprachmodelle (LLM), Bild- und Videomodelle (einschließlich 3D), Audiomodelle und Robotik arbeiten zunehmend zusammen. Durch diese Multimodalität werden sich Berufsbilder in der Kreativindustrie laut Katzlberger dramatisch ändern, zudem werde die KI künftig ein Gedächtnis entwickeln. Diese Disruption und rasante Fortschritte werden die Art und Weise, wie Werbekampagnen gestaltet und umgesetzt werden, grundlegend neu definieren, meint Katzlberger abschließend.
KI ist kein Tool, sondern eine Revolution, die den Eintritt in ein völlig neues Kreativzeitalter markiert,
so Katzlberger.
Manuela Schöpfer, ereichsmanagerin der internationalen Kommunikation bei dm drogerie markt, resümierte, dass sich das Wesen des Marketings ändere und ebenso das Ergebnis. Ehemalige Praktiken wie das Erstellen eines Newsletters per pdf würden sich heute anfühlen „wie 1850“. Zwar müsse man als Marke nach wie vor „Feuerwerke machen und mit Push-Kampagnen hinausgehen, aber die hoch-individualisierte Kommunikation kommt ohne Tools nicht mehr aus.“
Wichtig sei, dass man von den Kund:innen aus denke (bei dm gelte nach wie vor „Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein“). Neben der Effektivität gehe es zudem darum, wie sich Kennzahlen in der Verbindung zu den Konsument:innen langfristig entwickeln. Tools würden darüber hinaus innerhalb eines Silos eine gute Idee sein, „aber Tools müssen miteinander kommunizieren und in allen Ebenen ganzheitlich umgesetzt werden. Und man muss den Change durch Tools auch managen“.
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